Samir lebt mit seinen Eltern in der Nähe von Aleppo. Seine Eltern sind Sunniten, die in Syrien vor allem in Opposition zur Regierung von Präsident Assad stehen. Samirs Vater ist Rechtsanwalt und unterstützt die Proteste gegen Assad. Aus anderen Teilen Syriens kommen Flüchtlinge in die Stadt. Und auch Samirs Eltern sind unsicher, ob sie nicht fortgehen sollten, denn die politische Situation in Syrien ist chaotisch. Sie machen Pläne in den Libanon oder nach Jordanien zu gehen, dort gibt es auch sunnitische Gegenden.
Der Krieg ist allgegenwärtig. Als Soldaten die Stadt angreifen, besucht Samir gerade einen Freund aus seiner Schule. Er bekommt einen Anruf seines Vaters, der ihn auffordert, sofort zu einem Treffpunkt mit ihm zu kommen und auf keinen Fall nach Hause zurück zu gehen.
→ zum Treffpunkt gehen→ nach Hause gehen
Krieg in Syrien
Der Bürgerkrieg in Syrien begann im Zuge des „Arabischen Frühlings” 2010/11, als die syrische Bevölkerung, ermutigt von den Erfolgen in anderen arabischen Ländern, begann, gegen die Einparteienherrschaft der Baath-Partei, die Korruption und die Herrschaft Baschar al-Assads zu protestierten. Da die Regierung friedliche Demonstrationen mit Waffengewalt niederschlagen ließ, eskalierte der Konflikt bald und entwickelte sich von einer politischen Revolution zu einem ethnischen und religiösen Bürgerkrieg. Neben dem Regime und den Rebellen, die verschiedenen oppositionellen Gruppen angehören, ist auch der Islamische Staat (IS) an den Konflikten beteiligt und stellt eine der stärksten Gruppen.
Bisher wurden Schätzungen nach mehr als 220.000 Menschen (Stand: März 2015) im syrischen Bürgerkrieg getötet und ca. 11,6 Millionen (Stand: Juli 2015) Syrer, fast die Hälfte der Bevölkerung, befindet sich auf der Flucht.
Quelle: www.bpb.de
