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Josef ist 17 Jahre alt und gerade fertig mit seiner Lehre als Zimmermann. Er lebt mit seiner Mutter und seinen zwei Schwestern in Neu-Arad, im Süden von Rumänien.

Die Familie ist deutsch-stämmig und gehört mit vielen anderen Familien zu den Donau-Schwaben. Josef spricht fließend rumänisch und hat, wie auch seine Familie und Nachbarn, ein gutes Verhältnis zur rumänischen Bevölkerung.

Es ist 1944.

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Wer waren die „Donau-Schwaben”?



Die Geschichte der Donau-Schwaben beginnt mit dem Ende der türkischen Herrschaft in Ungarn. Nach der Befreiung großer Gebiete im Donauraum wurden im 17. und 18. Jahrhundert durch die habsbugischen Kaiser systematisch Bauern und Handwerker im dünn besiedelten Süd-Ungarn angesiedelt. Etwa 150.000 Menschen z. B. aus dem Elsaß, der Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern fanden nach und nach eine neue Heimat.
Die planmäßig umgesiedelten Menschen waren hauptverantwortlich für einen wirtschaftlichen und strukturellen Aufschwung in ihrer Region. Auch wenn das Zusammenleben mit ihren Nachbarn, Serben, Slowaken, Ungarn gut funktionierte behielten sie ihre Sprache, ihre Bräuche und ihre Religion. 80 % waren katholisch, 20 % evangelisch. Nach dem Ersten Weltkrieg (1918) wurde das donauschwäbische Gebiet Ungarns zwischen Rumänien, Jugoslavien und Ungarn aufgeteilt.

Josefs Umfeld

Josef, aus der Geschichte, gehört zu den Nachkommen dieser Donau-Schwaben. Das deutsche Reich kennt er selbst nicht, er hat auch keine näheren Verwandten dort. Er ist in Rumänien geboren und aufgewachsen, seine Familie und seine Freunde sprechen Deutsch, sie alle bezeichnen sich als Deutsche (Während des Nationalsozialismuss wurden Menschen mit deutscher Muttersprache, die im europäischen Ausland lebten und oft auch die Staatsangehörigkeit ihres Wohnsitzlandes besaßen, als „Volksdeutsche” bezeichnet, in Deutschland lebende Menschen als „Reichsdeutsche”).
Er hat seine Schulzeit in einer eigenen Schule der rumänischen volksdeutschen Gruppe verbracht, danach eine Lehre begonnen und ist jetzt als 17-jähriger ausgebildeter Zimmermann.
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