Prag war im März 1945 bereits größtenteils von der Roten Armee eingeschlossen. Josef wird auf der Straße von einer Einheit der Wehrmacht aufgegriffen und zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen. Er wagt es nicht, sich zu verweigern und wird zu einer hektischen, kurzen Ausbildung in ein Lager der SS gebracht.
Die Nachrichten über den Krieg in der Stadt sind widersprüchlich. Im Westen soll die US-Armee schon bis Pilsen vorgerückt sein, obwohl die deutschsprachigen Medien ein baldiges Kriegsende mit deutschem Sieg verkünden.
Was soll Josef nun tun?
→ in Prag bleiben→ nach Pilsen fliehen
Fluchtursachen bekämpfen
Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) waren bis Ende 2014 fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr.
Bürgerkrieg, Terror und gewalttätige Auseinandersetzung sind dabei Fluchtgrund Nr. 1. Neu aufflammende Konflikte in Afrika und im Nahen Osten sowie in der Ukraine zwingen die Menschen dazu, sich in Sicherheit zu bringen.
Immer wieder wird gefordert, Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen, doch dazu muss auch die Frage nach einer Teilhabe und Mitschuld daran gestellt werden. Viele der Gründe, die auf der Welt Menschen zur Flucht treiben, könnten durch gesellschaftliche und politische Veränderungen in Deutschland und Europa, beeinflusst werden.
Hermesbürgschaften für Waffenexporte an Diktaturen
Besonders heikel ist bei der Frage der Bekämpfung von Fluchtursachen die Tatsache, dass Deutschland als der drittgrößte Waffenexporteur der Welt sogar direkt zur Verschärfung von Konflikten und Bürgerkriegen beiträgt. Jedes Jahr gibt die Arbeitsgruppe „Rüstungsexporte” der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung einen sogenannten „Rüstungsexportbericht” heraus, der genau auflistet, für welche Länder die deutsche Regierung Ausfuhrgenehmigungen für Waffenlieferungen erteilt und welche Exporte sie sogar mit staatlichen Geldern – den sog. Hermesbürgschaften – absichert. Im Bericht der GKKE für 2010 kann man nachlesen, dass Deutschland in den Jahren 2007-2009 sowohl an Ägypten, als auch an Tunesien und Libyen Waffenlieferungen in mehrstelliger Millionenhöhe nicht nur genehmigt hat, sondern sie im Fall Libyens sogar durch eine staatliche Bürgschaft abgesichert hat. Das ist ein Skandal, weil damit genau die Despoten gestützt und ausgerüstet wurden, die nun den Ruf ihrer Bürger für Freiheit blutig niederschlagen und durch ihren Terror zum Anwachsen der Flüchtlingszahlen beitragen.
Quelle: Ruth Gütter, www.ekd.de
Den vollständigen Text gibt es hier zum Nachlesen:
EKD-Bericht